Offener Brief an die Fraktionsleiter

Sehr geehrte Fraktionsleiter,

bei der am 27.1.21 stattgefundenen Übergabe von 470 Unterschriften aus Devese, ergab sich ein inhaltsreiches Gespräch mit dem Bürgermeister (Protokoll s. Anhang) Er empfahl uns, mit dem Fraktionsleitern Kontakt aufzunehmen, um einen Betrag in den Haushalt 2021 aufzunehmen, der z.B. für Untersuchungen von > Maßnahmen zur Lärmreduzierung an der Ortsumgehung < eingesetzt werden kann.

Um diesen – in der Größe noch festzulegenden – Etatposten bitten wir Sie dringend, denn am Erregungspotenzial der betroffenen Bürger sehen Sie, welch große Bedeutung die permanente Lärmbelastung für sie darstellt.

Wie Sie dem Kommentar zu einzelnen Punkten des Protokolls entnehmen können, unterscheidet Herr Schacht die Schutzsuchenden auch nach Nutzung der verlärmten Gebiete, wobei die Bürger in Mischgebieten gegenüber denen in Wohngebieten weniger Schallschutz erhalten sollen. Das lehnen wir auf das Schärfste ab. Im Kommentar zu Punkt 8. des Protokolls heißt es:

“Hier ist das Gebiet “hinter Real” gemeint, das eine besondere Geschichte hat. Als der B-Plan für das Gewerbemischgebiet aufgestellt wurde, stellte die Verwaltung – zusammen mit dem Planungsbüro – fest, dass der südwestliche Ortsrand doch eine vorzügliche Wohnlage für EFH darstelle und man pro Quadratmeter das drei- bis vierfache der Gewerbemischpreise erzielen könne. Es wurden also Preise verlangt und bezahlt, die in besten Wohnlagen in Hemmingen erzielt worden sind. Jetzt auf der Basis höchster qm-Verkaufspreise keinen oder geringsten Schutz zu bieten, entspricht nicht der Vorgehensweise einer freundlich helfenden Verwaltung und somit fordern die Käufer in diesem Gebiet nun einen Schutz vor extremer Lärmbelastung.

Welche skurrilen Folgewirkungen diese Nahtstellen zwischen Wohn- und Mischgebieten erzeugen können, sieht man auch an einem stark verlärmten Haus am Stadtweg, dem geringerer Lärmschutz zustehen soll, als dem Nachbarhaus. Und zwar nur, weil das eine Haus im Misch- und das andere im Wohngebiet steht – bei einer Distanz zwischen den beiden von lediglich 9,70 m.”

Also bitten wir Sie, sehr geehrte Fraktionsleiter, bei dem noch zu beziffernden Betrag, für mögliche Untersuchungen, genau festzulegen, dass die zu analysierenden Strecken und Gebiete für alle Betroffenen unter dem Aspekt der Gleichbehandlung betrachtet werden. Ein anderes Vorgehen ist den Bürgern in den Lärmgebieten nicht zu vermitteln und würde bei Ungleichbehandlung nur zu unnötigen Spannungen führen. Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

BÜRGERVEREIN DEVESE e.V

– AK Ortsentwicklung –