zu dringend erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen an der neuen Ortsumgehung.
Herrn
Claus-Dieter Schacht-Gaida
Bürgermeister der Stadt Hemmingen
Sehr geehrter Herr Schacht-Gaida,
der Presse konnten wir entnehmen, dass Ihre Amtszeit im kommenden Oktober endet. Somit können Sie sich leider auch nicht mehr Ihren mehrmals geäußerten Wunsch erfüllen, die von Ihnen initiierten und begleiteten Projekte bis zum guten Ende zu führen. Dazu gehört sicherlich auch die Ortsumgehung, bei der sich jetzt schwere Baumängel in Form fehlenden Lärmschutzes entlang der südwestlichen Ortsgrenze in Devese und Arnum zeigen.
Erste Aussagen der NLSTBV machen deutlich, dass die Behörde es ablehnt, sich den Beschwerden und Sorgen der Betroffenen anzunehmen. Mit gewisser Erleichterung haben wir vernommen, dass die Verwaltung – im Falle der Verweigerung durch die Straßenbehörde – die Verantwortung übernimmt und zwar mit den Worten: “Am Ende sollte das Land nicht einlenken, werden wir im Rat überlegen müssen, welche konkreten Maßnahmen die Stadt selbst ergreifen kann, um eine deutlich verbesserte Situation herbeizuführen“.
Wir können uns nicht vorstellen, dass Sie die verbleibenden neun Monate verstreichen lassen, ohne den belasteten Bürgern an der OU Lärmschutz zu gewähren und schnelle Abhilfe zu organisieren. Hier geht es nicht um 12-monatiges Messen und Berechnen, sondern um kurzfristigen Beginn der Planungs- und Umsetzungsarbeiten für straßenbegleitende Wälle, dort wo kein oder nicht ausreichender Schutz vorhanden ist.
Wie Sie sehr richtig sagen, ist die Belastung bei diesem starken Lärm nicht eine Frage der objektiven oder subjektiven Wahrnehmung, sondern sie lässt sich nicht wegre- den und ist für etliche Anwohner mittlerweile eine Frage der Existenz vor Ort.
Hier handelt es sich nicht um ein paar nörgelnde Bürger, die sich über ein wenig mehr Kfz-Lärm beschweren, sondern um Ihre Hemminger, denen die nicht erwartete, extrem laute Dauerbeschallung über Kilometer das Leben außerhalb des Hauses vergällt und sich genötigt sehen, ihre Heimat zu verlassen, sollte sich die jetzige unhaltbare Situation nicht ändern. Dann wandelt sich das von Ihnen und der gesamten Politik (bis auf die Grünen) stärkstens unterstützte Straßenprojekt zu einer Konsequenz der Vertreibung der Ortsrandbewohner.
Das wird von keinem der Befürworter der B3n gewollt und darum bitten wir Sie, mit derselben Tatkraft, mit der Sie den Bau der OU unterstützt haben, nun dafür zu sorgen, dass die Mängel der Lärmschutzmaßnahmen baldmöglichst beseitigt werden.
Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat im Gespräch mit Ihnen angekündigt, den tatsächlichen Lärm über einen Zeitraum von einem Jahr messen zu lassen. Wenn man um das aufkommende Erregungspotenzial der Betroffenen über diese Zeitspanne weiß, klingen die 12 Monate des Berechnens geradezu aufreizend. Man kann den tatsächlichen Lärm schneller feststellen, indem man sich direkt an die Ortsumgehung stellt.
Die im HAZ Beitrag v. 24.12.20 genannten Veränderungen der Verkehrsströme durch das ISEK Arnum, heißt doch nichts anderes, als noch mehr Kfz auf die Ortsumgehung zu leiten. Generell ist bei der Wiederkehr der Pendler zum Ende des Lockdowns, dem Anstieg durch induzierten Verkehr, der Sperrung der K225 und der Erhöhung des Tempos auf 100 kmh eine hochfrequentierte Rennstrecke zu erwarten – bei einer dann folgenden krankmachenden Verlärmung am gesamten Süd-West-Ortsrand von Devese bis Arnum-Süd.
Die örtlichen Bereiche der fehlenden Lärmschutzarbeiten liegen am gesamten süd- und westlichen Ortsrandgebiet von Devese und zwar vom Brückenbauwerk Hem 07 ( K225 ) bis Hem 08 (Deveser Kreuz) und vom Hem 08 bis Hem 09 (Hoher Holzweg).
1. Gebiet Ost-Devese an der K225 : Pferdekoppel – Rehmenbreiten – Deveser Straße
Die aufgeschütteten Wälle links wie rechts der Deveser Strasse sind in ihrer Höhe völlig unzureichend. Der Verkehrslärm wirkt sich gerade bei vorherrschender Wind-richtung West besonders stark zu unserer Seite aus. Die Tatsache, dass der Wall Richtung Wettbergen und der Wall entlang der Saarstraße deutlich höher ist, können wir Anwohner des o.g. Gebietes in keinster Weise nachvollziehen. Hier ist die Stra- ßenbaubehörde eine Antwort schuldig.
2. Bauwerk HEM 08 Deveser Kreuz
Rampe – westl. Abfahrt Devese von der B3n, die Brücke K221 über die B3n sowie die Rampen zu dieser Brücke
Die Bauwerke haben keinerlei Lärmschutz erhalten und verlärmen – auch bedingt durch ihre Höhenlage und die gegen die Steigung beschleunigen Fahrzeuge – die umliegenden Wohnhäuser (östlicher Ortsrand Devese alter OK) nebst Gärten enorm. Zu der Belastung durch Lärm kommt auch noch die Lichtverschmutzung durch die in Richtung Westen (Devese alter Ortskern) fahrender Fahrzeuge.
3. Strecke Hem 08 Deveser Kreuz bis Hem 09 Hoher Holzweg
Die gesamte Strecke ist bis auf einen kleine Wall vis-a-vis Stanze ohne jeden Schutz
Hier breitet sich der Lärm – genau wie im südwestlichen Arnum – ungedämmt über den Südwest Ortsrand von Ost Devese, sowie dem südlichen Teil des Kernortes, der sogenannten Fischersiedlung, aus.
Jedes Fahrzeug ist in einem Streubereich von ca. 180 °auf der gesamten Strecke
von der Deveser Str. (K225) bis zum Hohne Holzweg zu hören – ohne jede Unterbrechung.
Die im HAZ Beitrag v. 24.12.20 genannten Veränderungen der Verkehrsströme durch das ISEK Arnum, heißt doch nichts anderes, als noch mehr Kfz auf die B3neu zu leiten Generell ist bei der Wiederkehr der Pendler zum Ende des Lockdowns, dem Anstieg durch induzierten Verkehr, der Sprerrung der K225 und der Erhöhung des Tempos auf 100 kmh eine hochfrequentierte Rennstrecke zu erwarten – bei einer dann folgenden krankmachenden Verlärmung am gesamten Südwest-Ortsrand von Devese bis Arnum-Süd.
Bei vorwiegend südwestlichem Wind ist die Belastung so stark, dass sie die Wohn- und somit Lebensqualität in diesem Gebiet unakzeptabel herabsetzt. Hier muss nicht gemessen oder berechnet werden. Hier muss in kurzer Zeit gehandelt werden!
Mit freundlichem Gruß
BÜRGERVEREIN DEVESE e.V.
– AK Ortsentwicklung –