Öffentliche Mitteilung vom 30.11.2017

DER VERKEHRSENTWICKLUNGSPLAN (VEP) – TEIL DEVESE – STÖSST BEIM AK ORTSENTWICKLUNG
DES BÜRGERVEREINS DEVESE E.V AUF GROSSE VERÄRGERUNG UND EMPÖRUNG.

Das Planungsbüro SHP (in Zusammenarbeit mit der IGS) lag schon 2001 mit der Verkehrsprognose, die die Ausbaustufe der B3-neu begründete, grandios daneben. Von der bis zu 40% Steigerung des Verkehrs ist nichts zu sehen, die Vorhersage ein kompletter Flop. Das Bauwerk ist, wie wir es seit der Planungsphase sagen, viel zu groß. Wenn man die 2015 gemessenen 18.000 Kfz am “Roten Hahn” B3/K221 nach dem Schlüssel der SHP 50/50 auf die alte und neue B3 aufteilt, dann fahren auch auf der neuen Autobahn in Höhe Deveser Kreuz nur  9.000 Kfz.

Für lediglich 9.000 Kfz eine Riesenanlage mit zwei Kreisverkehren ist eine Fehleinschätzung, die unsere Skepsis und Hinterfragung beim VEP – Teil Devese – begründet. In der Vergangenheit konzentrierten sich Planer und Straßenbauer fast ausschließlich auf den Verkehr in Nord/Süd- und nicht um den Kreuzungsverkehr in Ost/West Richtung, wie z.B. die Weetzener LStr. K221, die als einzige Straße steigenden Verkehr verzeichnet. Davon kann sich jeder Hemminger überzeugen, wenn er beim Real-Wochenendeinkauf im Stau steht.

Und wenn an dieser Strecke, die bis an die Grenze belastet ist, jetzt auch noch durch das Büro SHP eine weitere Ausdehnung der Gewerbefläche um 8 ha – sogar mit großflächigem Einzelhandel (wie Real + Stanze) – mit dann aufnahmefähigen Straßen vorschlägt, sehen wir diese Vorhersage in der Tradition der 2001 Prognose = als Unfug.

Empört jedoch, ist der AK Ortsentwicklung über die planerische Darstellung der Stadtteilverkehrskonzepte, in denen Devese gespalten und die Hälfte des Ortes (Ost-Devese) einfach Westerfeld zugeschlagen wird. Da Gebietsreformen nicht in die Kompetenz eines Planungsbüros fallen, ist das wohl eine Vorgabe der Verwaltung. Das wird augenscheinlich, da schon im ISEK (S.12) die Deveser Bevölkerung je in einen Teil Gemarkung und Kernort getrennt ausgewiesen werden.

Wir fragen die Verwaltung: Welche Ziele verfolgen sie, wenn sie – ohne Not – willkürlich den Ort Devese zerreißen wollen?

Die einzige Erklärung ist die Beabsichtigung, den Devesern das Argument der Extrembelastung durch überproportional viel Gewerbe aus der Hand zu schlagen. Wenn die Gewerbefläche Devese 1 und 2 (die schon über Nacht in Hemmingen umbenannt wurden) zu Westerfeld kommen, hat Devese – wie durch einen Trick – gar kein Gewerbe mehr,  könnte folglich auch nicht bei einer im ISEK angedachten Erweiterung des Gewerbegebietes protestieren. Welch ein unmögliches Vorgehen – und das bei der Aufforderung des Bürgermeisters Schacht: “ Das ist ihre Stadt – machen sie was draus!” Dieser Merksatz ändert sich bei der aufgezeigten Gebietsreform ohne Bürgerbeteiligung durch die Planungen im ISEK und VEP in: “ Das ist meine Stadt – haltet euch da raus!”

Wir fordern, wie vorgesehen für den Hohen Holzweg und Arnum-Mitte, ein Stadtteil-Forum für Devese, in dem wir an Stelle des abgewürgten Rahmenplans Devese, als Arbeitskreis und nicht in Form des Frontalunterrichts, unser Bedenken und Forderungen einbringen können.